Dieses Wochenende ist es wieder soweit – der alljährliche Leonhardiritt steht an. Am 06. November ist der Tag des heiligen Leonhard und am Wochenende davor kommen Reiter und Fahrer für eine Feier zu Ehren der Pferde und des heiligen Leonhard zusammen. Aber – wer war dieser Typ eigentlich und warum feiern wir Pferdemenschen seinen Tag?
Also, vorweg gleich einmal, es gibt nie einen Grund, nicht zu feiern. Gut, dass wir das jetzt einmal geklärt haben. Jetzt aber Spaß beiseite und ab in die Theorie.
In Westösterreich und Bayern kennt man sie – die Leonhardiritte Anfang November. Auch heuer ist es wieder soweit und am Sonntag, den 05. November, finden vielerorts Leonhardiritte statt. Hier handelt es sich um ein Zusammenkommen von Reitern und Fahrern, um ihre Pferde segnen zu lassen und den heiligen Leonhard zu ehren, der unter anderem als Schutzpatron der Pferde gilt. Aber wie kommt man eigentlich dazu, erstens heilig und dann zweitens auch noch Schutzpatron der Pferde zu sein? Gute Frage. Wir haben ein wenig recherchiert.
Der heilige Leonhard – die Geschichte eines Schutzpatrons
Wir schreiben das Jahr 500 – also noch laaange bevor es Reitverbotsschilder gab. Damals gab es einen Merowinger König namens Chlodwig (für damalige Verhältnisse ein moderner Name). Und unser Leonhard von Limoges war Abt und rund um das Jahr 500 am Hof von Chlodwig tätig. Er hätte sogar ein Bistum übernehmen können, zog es aber vor, abgelegen mit und in der Natur zu wohnen und seiner Gabe nachzugehen – Kranke heilen. Leonhard hatte zudem einen guten Draht zu den Merowingern und konnte so durch gute Zusprache einigen politischen Gefangenen die Freiheit schenken. So wurde er zum Schutzpatron der Gefangenen und Geisteskranken und daher oftmals mit Ketten abgebildet. Hat mit Pferden jetzt noch nicht so viel zu tun? Doch.
Als es aus der Mode kam, Menschen in Ketten zu legen, wurden die Ketten uminterpretiert in Viehketten und so begannen die Bauern den heiligen Leonhard anzurufen (also, im Gebet natürlich, nicht per Telefon) und um Schutz für ihr Vieh zu bitten – wozu die Pferde natürlich auch zähl(t)en. Ahaaaa! Und diesem naturverbundenen Abt von Limoges zu Ehren gibt es die alljährlichen Leonhardiritte, bei denen die Pferde aufgemascherlt, die Reiter herausgeputzt und die Kutschen poliert zur Schau getragen werden. Die ersten dokumentierten Ritte gehen sogar zurück bis ins 15. Jahrhundert. Also bereits eine gut eingesessene Tradition.

Bereits seit einigen Tagen, vielleicht sogar ein paar Wochen, sieht man Schilder am Straßenrand stehen, die Leonhardiritte am 05. November ankündigen. Falls in deiner Umgebung ein Leonhardiritt stattfindet, geben wir dir den Tipp, zumindest auf einen Sprung vorbeizuschauen. Wenn du sogar mit Pferd teilnimmst, super! Schick uns Fotos und erzähl ein wenig darüber!
Falls nicht, schau trotzdem vorbei. Es gibt so viel zu sehen, Pferde, Kutschen und Pferdemenschen zu bestaunen, Festlichkeiten mit einhergehendem Gottesdienst und meist auch etwas zu essen oder trinken. Und egal ob du in Tracht oder in Jeans kommst, jeder ist willkommen. Hauptsache, du magst Pferde.
Leonhardiritte 2023 in Österreich
Hier noch ein paar Tipps, wo Leonhardiritte stattfinden:
- Grödig Festplatz, Grödig bei Salzburg, ab 09:00 Uhr
- St. Leonhard/Fr. Ortsanfang, ab 10:00 Uhr
- Pettenbach in OÖ, Pfarrkirche, ab 09:00 Uhr
- Leogang, Freizeitanlage Sonnrain Leogang, 06.11.2023, Messe ab 10:00 Uhr, Festzug ab 14:00 Uhr
Weißt du, wo noch ein Ritt stattfindet? Lass es uns wissen und schreib uns!
HAPPY TRAILS!
Hallo,
in St. Leonhard am Hornerwald in Niederösterreich findet auch jährlich Anfang November ein Leonhardiritt mit Segnung usw. statt.
Liebe Grüße aus dem Waldviertel
Elisa
Hallo Elisa!
Danke für den Tipp! Hast du schon einmal dran teilgenommen? 🙂
LG Denise/RWNÖ